Die hannoversche Landeskirche will mit weiteren rund 100.000 Euro Schulen für syrische Flüchtlingskinder im Libanon unterstützen. "Immer noch leben 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge im Libanon", sagte Landesbischof Ralf Meister am Donnerstag vor der evangelischen Landessynode in Hannover. "Manchmal habe ich den Eindruck, das Schicksal dieser Menschen gerät in Vergessenheit."
Die Landeskirche Hannovers und die Evangelische Nationalsynode von Syrien und Libanon (NESSL) sind Partner im Projekt "Begegnen. Stärken. Lernen." Aus der Landeskirche sind nach Angaben des Landeskirchenamtes bislang rund 110.000 Euro Unterstützung für sechs Schulen mit über 600 Kindern geflossen. Von den mit großem Engagement eingerichteten Schulen mussten jedoch zwei wieder schließen, berichtete Meister. "Der große Anspruch, der dort steckt, ist Flüchtlingskindern Bildung und Zukunft zu geben."
Im Herbst entscheide sich das Schicksal der übrigen vier Schulen. "Wir dürfen nicht zulassen, dass dort Flüchtlingsschulen geschlossen werden", mahnte der Bischof. Deswegen wolle die Landeskirche für ein Jahr den Betrieb von zwei Schulen sichern. Möglich sei dies durch viele kleine Spenden und Kollekten aus den Kirchengemeinden. "Das ist ein starkes Signal, mit diesen Kollektenmitteln dort zu wirken, wo wir schon jetzt menschliche Kontakte haben."
15 Studierende aus Göttingen, Hildesheim und Osnabrück hatten im März zwei Wochen lang auch vor Ort die Schulen unterstützt. Nach Möglichkeit solle dieses Engagement weitergehen, sagte der Bischof. Zudem besuche im September eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern aus der syrischen Nationalsynode evangelische Schulen der Landeskirche.
Libanon: Schulasse für Flüchtlingskinder. Foto: Haaks/GAW