„Ich bitte Euch, lasst uns als Kirche mit Liebe und Frieden vorangehen!“ Diesen leidenschaftlichen Apell richtete der syrische Pastor Mofid Karajili am Mittag an die Landessynode. Karajili ist Pfarrer der Evangelischen Nationalsynode in Syrien und Libanon (NESSL). Zur NESSL gehören derzeit 40 Gemeinden.
In einem Grußwort schilderte Karajili die Situation in Syrien. Ein Großteil der Krankenhäuser und Schulen, sowie 2,5 Millionen Gebäude im Land seien zerstört. Beim Wiederaufbau solle nun nicht um politische Fragen gestritten werden, das habe in Syrien bereits genügend Probleme gebracht. Es gehe nun eben um „Liebe und Frieden“.
Karajili war Pastor im belagerten Homs, tritt bald eine Stelle in Aleppo an. Die Schule seiner ehemaligen Gemeinde habe inzwischen wieder über 1500 Schülerinnen und Schüler, obwohl einige Gemeindemitglieder gedacht hätten, Schule und Kirche könnten nie wieder benutzt werden. „Wir sind wieder da, das Leben kehrt zurück.“ Karajili betonte die Bedeutung der Schulen für die Zukunft des Landes und das Zusammenleben der Religionen: „Die Hälfte der Schüler sind Muslime.“
Der Pastor bedankte sich ausdrücklich für die Unterstützung durch die Kirchen aus Deutschland während des Krieges. Bis dahin hätten die syrischen Protestanten immer gedacht, sie seien eine kleine Minderheit. „Ihr habt uns das Gefühl gegeben, dass wir eine sehr große Kirche sind“, sagte Karajili, „ohne Euch hätten wir nicht existieren können.“
Karajilis Besuch ist Teil einer entstehenden Partnerschaft der Landeskirche Hannovers und der NESSL. Mit ihrer Initiative „Begegnen – Stärken – Lernen“ will die Landeskirche Evangelische Schulen in Syrien und im Libanon unterstützen.